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Mittwoch, Oktober 26, 2005

Das Ende eines fundamentalistischen Glaubens

Ich stelle nach und nach fest, daß ich meinen Glauben nicht mehr als fundamentalistisch bezeichnen kann. Kritisch? Liberal? Bedeutet ein liberaler Glaube den Verlust der Radikalität, die ich dennoch beibehalten möchte?

Ich zweifle nun grundsätzlich an der Unfehlbarkeit der Bibel und an christlichen Meinungen im allgemeinen. Wenn die Bibel und christliche Aussagen über Gott unfehlbar wären, könnte der menschliche Verstand Gott vollständig erschließen und begreifen. Damit würde der Mensch über Gott stehen und Gott würde seine heilige Göttlichkeit verlieren. Gott wäre quasi nur durch menschliche Gedanken konstruiert und erschaffen und würde nicht unabhängig davon existieren. Akzeptiere ich die Widersprüche und Fehlbarkeiten des christlichen Glaubens und der Bibel, anerkenne ich dadurch die Unbegreiflichkeit Gottes.

11 Comments:

Anonymous Anonym said...

was meinst du mit fundamentalistisch? ähnliches wie bei wikipedia? was meinst du mit radikal? warum wertest du radikal höher als fundamentalistisch.

der mensch hat einen verstand den man zum begreifen verwenden kann. das begreifen von sachen, führt zu einem begriff. vermittelt man anderen diese begriffe, kann man sich darüber unterhalten und daraufhin höhere begriffe finden.

wenn man sich unter einer sache nichts vorstellt, sie nicht versucht zu begreifen [egal ob es mögl ist die gesamtheit zu begreifen], kann man zwar den begriff in einer diskussion zwar verwenden, aber es scheint dann mehr die sympatie zu sein, die einem suggeriert, man meine das gleiche.

Kleines Bsp: Jemand sagt, "die Leute brauchen Jesus". Mit dem Wort Jesus verbindet er ein Gefühl des Wohlbefindens. Das kann der Hörer aber nicht wissen. Verrät der Sprecher nicht, dass er mit "Jesus", zb wohltuende Freundschaften meint, kann es passieren, dass der Hörer unter Jesus "Bibel lesen" versteht, das absolut scheiße findet, und somit dem Sprecher nicht zustimmen wird.

6:20 PM  
Blogger tuilin said...

Oh ja dem kann ich nur zustimmen!
Zweifeln ist guuuuuuut und tut so guuuuut wenn man es zulässt und auslebt!!! :)

11:50 PM  
Blogger HoSnoopy said...

Mußt du deinen Glauben bezeichnen?
Ich denke, daß die Bibel wahr ist, aber ich glaube nicht, daß sie ein menschliches Hirn richtig erfassen kann. Erkenntnis is eben nur Bruchstückhaft.
Daß Gott unbegreiflich ist, das ist mir schon lange bewußt. Schau uns beide an: Wir sind völlig unterschiedlich und doch sind wir beide Abbilder Gottes. Schon alleine das erscheint mir unbegreiflich.
sofx

8:28 AM  
Blogger tuilin said...

"Ist Gott so kraftlos, dass er es nichtmal hinbekommt auf sein Wort aufzupassen? Glaubst du das echt? Der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat bringts nicht fertig auf die Bibel aufzupassen?"
Das ist nun wirklich kein Argument für die Bibel! Da kann man ja auch sagen:
Ist Gott so kraftlos, dass er es nicht einmal hinbekommt, auf seine eigenen Kinder aufzupassen?"
Ich finde es sehr gut, die Bibel in Frage zu stellen. Denn somit stellt man auch sich selbst in Frage und kann nur dazu lernen. Ich mag es nicht, naiv zu glauben.

12:56 PM  
Blogger tuilin said...

jemand, der einfach sagt: Ich glaube an alles, was in der Bibel steht, obwohl er sie noch nie gelesen hat, ist naiv!
Mir bringt es sehr viel, wenn ich die Bibel für fehlbar halte. Dadurch werde ich nicht fundamentalistisch. Das wiederum finden meine Mitmenschen sehr angenehm.
Ich werde dann nicht mehr als naiver Christ abgestempelt, werde ernst genommen und mein Glaube wird ebenfalls nicht als naiv abgestempelt und eventuell interessant für die Leute. Das hilft mir, den Leuten Jesus näher zubringen. So die Theorie.

1:10 PM  
Blogger tuilin said...

Nö, da hab ich andere Erfahrungen gemacht! Ich wusste, dass du das jetzt so auffasst, dass ich mich verstelle, um der Welt zu gefallen! *g*

2:23 PM  
Anonymous Anonym said...

@Uli, ja ich möchte meinen Glauben bezeichnen. Ich kann nur von etwas reden, wovon ich eine Vorstellung habe was es ist. Erzähl mir nicht, dass du keine Vorstellung davon hast, was dein Glaube ist.

@Marcus
Aus unfehlbar folgt nicht automatisch begreifbar. Mathematik ist unfehlbar und trotzdem ist es unmöglich die Gesamtheit zu begreifen. Mathebücher zeigen immer nur Teilbereiche.

PS: Ob die Bibel unfehlbar ist, ist mir egal.

6:34 PM  
Anonymous Anonym said...

"Wenn die Bibel und christliche Aussagen über Gott unfehlbar wären, könnte der menschliche Verstand Gott vollständig erschließen und begreifen."
Meinst du vllt:
Wenn die Bibel und Aussagen über Gott alle Informationen über Gott enthalten, könnte man ihn vollständig erschließen.
Dann hättest du bewiesen, dass Gott mehr ist als Bibel und Aussagen ist.
Ich kenn nur niemand der das denkt. :)
[Ich würde die Bibel als Bild einer surjektiven Abbildung von Gott bezeichnen. Das heißt ein Bild (Bibel) von dem man nicht auf das Urbild (Gott) schließen kann.]

11:14 AM  
Blogger tuilin said...

Ja, das klingt nach ner guten Definition, Jojo. :)
Aber wenn man von der subjektiven Abbildung nicht auf das Urbild schließen kann, warum tun das dann alle Christen?
Genau so, wie es in der Bibel steht, ist Gott. Das ist der Glaube der Christen. Und das kann ich nicht so ganz vertreten...

1:11 PM  
Anonymous Anonym said...

Dein Gott wird vermutlich sowieso immer der sein, den du kennenlernst.
Also mach dich deswegen nicht verrückt

11:49 AM  
Blogger tuilin said...

Ja, dazu muss ich ihn aber überhaupt erst mal persönlich kennen lernen! Ich kenne ihn bisher nur von den Erzählungen anderer Leute (Predigten, Lobpreis, Zeugnisse).
Das genügt mir nicht, ich will ihn persönlich kennen lernen.
Es wird sich zeigen, ob er sich finden lässt...

3:57 PM  

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